10.11.2021
Erdgaspreise steigen zum 1. Januar 2022 - Strompreise bleiben für Bestandskunden stabil
Zum Jahreswechsel steigen für die Privat- und Gewerbekundender RheinEnergie die Preise für Erdgas nach fast dreijähriger Pause um 1,80 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Dies bedeutet für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung monatliche Mehrkosten von rund zwölf Euro; in einer Kölner Durchschnittswohnung mit etwa 12.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch an Erdgas macht sich die Preisänderung mit Mehrkosten von rund 18 Euro bemerkbar, und in einem Einfamilienhaus muss man sich auf monatliche Mehrkosten von rund 30 Euro einstellen.
Zuletzt hatte die RheinEnergie ihre Preise für Erdgas im Jahr 2019 wieder angehoben, nachdem sie sie davor (2017) gesenkt hatte.
Die jetzige Anpassung wirkt sich nur auf den Verbrauchspreis pro Kilowattstunde (Arbeitspreis) aus, die Grundpreise hingegen bleiben unverändert.
Ebenso bleiben die Strompreise für die Bestandskunden (Privat- und Gewerbekunden) zum 1. Januar stabil.
Außergewöhnliche Marktlage
Ein Blick auf die einschlägigen Preisvergleichs- und Angebotsportale im Internet zeigt derzeit eine völlig ungewöhnliche Marktlage: Einige Vertriebsunternehmen haben ihre Preise in den vergangenen Wochen um bis zu 100 Prozent erhöhen müssen, weil sich die Beschaffungskosten an den Börsen teils vervierfacht hatten. Andere Unternehmen haben den Vertrieb an Neukunden komplett eingestellt oder haben ihren Bestandskunden außerordentlich gekündigt, weil sie nicht mehr liefern können.
Die Ursache für diese Entwicklung liegt teils auf dem Weltmarkt, teils daran, dass hierzulande zu Beginn der Heizperiode nur geringe Lagerbestände aufgebaut worden sind, und dass die Wirtschaft im Aufschwung höhere Nachfrage hat. Weltweit ist die Erdgasnachfrage infolgedessen gestiegen.
Die RheinEnergie deckt sich insbesondere für ihre Bestandskunden langfristig mit bis zu 15 Monaten Vorlauf ein; sie beschafft permanent in kleineren Chargen auch in die Zukunft hinein, was Kostenrisiken abmindert. Diese Strategie zahlt sich aus, weil man zwar nie zu den günstigsten Anbietern gehört, aber die größten Preisspitzen dämpfen kann.
Trotz dieser vorausschauenden Beschaffungspolitik schlagen die derzeitigen Marktentwicklungen in Teilen auf die RheinEnergie-Kunden durch.
Die RheinEnergie steht mit der Entwicklung nicht alleine auf dem Markt; diese erfasst momentan die gesamte Branche, und auch andere große deutsche Stadtwerke sehen sich zu Preiserhöhungen veranlasst.
Die RheinEnergie wird auch nach dem 1. Januar 2022 mit ihren dann gestiegenen Preisen eher im Mittelfeld der deutschen Großstädteliegen.
Festpreisangebot für Bestandskunden
Neben den bestehenden Tarifen der Grundversorgung oder der Fair-Regio-Tarife wird die RheinEnergie ihren Bestandskunden auch ein Festpreisangebot bis 2023 unterbreiten, mit dem man sich gegen Aufpreis für einen längeren Zeitraum gegen weitere Preisanstiege absichern kann.
Alle von der Preisanpassung betroffenen Kundinnen und Kunden erhalten ab dem 15. November eine individuelle Mitteilung darüber, entweder per Post oder per E-Mail und den OnlineService der RheinEnergie.
Wer den OnlineService nutzt, kann zum Stichtag 1. Januar auch zu einer genauen Aufteilung nach altem/neuem Preis die Zählerstände übermitteln. Ansonsten wird der anteilige Verbrauch zu diesem Stichtag geschätzt.
Strompreise bleiben unverändert bei Bestandskunden
Wie angekündigt, stellt die RheinEnergie zum 1. Januar 2022 alle Privat- und Gewerbekunden aufpreisfrei auf Ökostrom um. Auch im Strommarkt ist die Lage derzeit sehr dynamisch und zeigt gegenläufige Bewegungen: Während einige Abgaben, wie etwa die "Erneuerbare-Energie-Abgabe" (EEG), gesunken sind, weisen die Beschaffungskosten ebenfalls eine deutlich steigende Tendenz auf.
Die Strompreise der RheinEnergie bleiben weiterhin unverändert und sind damit seit nahezu zwei Jahren stabil. Dies gilt in jedem Fall für die Bestandskunden. Dafür hat die RheinEnergie vorgesorgt und eine gewisse Planungssicherheit.
Für Neukunden könnte es erforderlich sein, diese zu veränderten Konditionen zu beliefern, da am Markt teils kaum kalkulierbare Risiken bestehen, die sich auf die Preise auswirken können.
Durch Insolvenzen oder Vertragskündigungen anderer Anbieter könnte eine größere Menge an Menschen in die Ersatz- oder Grundversorgung der RheinEnergie kommen; diese werden alle sicher beliefert, die zusätzlichen Mengen dafür muss die RheinEnergie aber zu den aktuell extrem hohen Marktpreisen zusätzlich beschaffen, da sich eine Entwicklung wie die aktuelle nicht in einer langfristigen Beschaffung vorhersehen lässt.